Meeresrauschen und Sternefunkeln by Marion Lennox

Meeresrauschen und Sternefunkeln by Marion Lennox

Autor:Marion Lennox [Lennox, Marion]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Romana
ISBN: 9783864940484
Google: 3K1QmwEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2012-04-07T22:00:00+00:00


7. KAPITEL

„Horse!“, rief Nikki entsetzt aus. Dann streifte sie, ohne zu zögern, die Wetterjacke und die Schuhe ab und sprang kurz entschlossen hinter ihm her ins Wasser.

Schockiert dachte Gabe an die Haie, die sich hier tummelten. Rasch warf er zwei Rettungsringe hinter den beiden her und wollte ihnen zu Hilfe kommen. Doch im letzten Moment kam er zur Besinnung. Er würde alles noch viel schlimmer machen, wenn er Nikki folgte und den Kutter führungslos in Richtung der Riffe treiben ließ. Stattdessen stellte er sich wieder an das Ruder und sah, dass Horse schon fast zweihundert Meter weit weg und Nikki ihm dicht auf den Fersen war.

Offenbar war sie wirklich eine gute Schwimmerin. Glücklicherweise hatte sie die Rettungsweste nicht ausgezogen, aber leider vergessen, die Auslösemechanik zum Aufblasen zu betätigen. Sie konzentrierte sich nur darauf, Horse einzuholen. Er hingegen war entschlossen, das Sportboot einzuholen, das kaum noch zu erkennen war.

„Nikki, schwimm zu den Rettungsringen“, rief Gabe ihr zu, doch sie hörte ihn nicht.

Jetzt nur nicht in Panik geraten, das ist wenig hilfreich, mahnte er sich und steuerte den Kutter zwischen sie und den Hund.

„Ich schaffe es, ihn einzuholen“, schrie sie so laut, wie sie konnte, und wollte um den Kutter herumschwimmen.

„Wir schaffen es gemeinsam“, rief er zurück. „Komm sofort an Bord!“ Er zog einen der Rettungsringe aus dem Wasser und warf ihn ihr zu. „Halte dich daran fest, ich ziehe dich.“

„Lass mich nur machen, ich schaffe es allein.“

„Du tust jetzt, was ich sage, oder ich muss Gewalt anwenden“, drohte er ihr.

Gabe kannte die Gefahren, die in diesen Gewässern lauerten, und wusste, dass sich hier Haie auf der Suche nach verletzten Seehunden tummelten, was sie natürlich nicht ahnte.

„Horse!“, rief sie verzweifelt aus.

„Wir holen ihn ein!“ Noch näher durfte er den Kutter nicht an sie heranmanövrieren, sonst riskierte er, dass sie von der Schiffsschraube verletzt wurde. „Halte dich an dem Rettungsring fest, ich meine es ernst! Ich ziehe dich aus dem Wasser!“

Sie warf ihm einen ärgerlichen und zugleich besorgten Blick zu, ehe sie tat, was er ihr befahl.

Innerhalb weniger Sekunden hatte er sie an Bord gezogen und atmete erleichtert auf. Sie war in Sicherheit.

„Horse …“, sagte sie und hielt sich sekundenlang an Gabe fest, ehe sie sich umdrehte. „Horse …“

Aber der Hund schwamm unbeirrt weiter. „Wir folgen ihm im Rettungsboot“, verkündete Gabe schroff. „Anders können wir ihn nicht retten. Du musst helfen, es ins Wasser zu lassen.“ Er erklärte ihr, was sie machen musste. Dann steuerte er den Kutter an Horse vorbei und schnitt ihm den Weg ab, sodass er gezwungen war, an ihnen vorbeizuschwimmen.

Sein Unbehagen wuchs von Sekunde zu Sekunde. Er kannte sich aus mit den Haien in diesem Gewässer. Zumindest Nikki war in Sicherheit, wofür sie ihm aber niemals danken würde, wenn sie den Hund verlor.

Das Tier hing immer noch an seinem früheren Besitzer, der ihn so schändlich behandelt und im Stich gelassen hatte. Offenbar assoziierte er die beiden jungen Kerle in dem Sportboot mit diesem gewissenlosen Menschen und versuchte nun verzweifelt, ihn wiederzufinden.

Es war nicht gut, sein Herz an jemanden zu verlieren, wie Gabe aus eigener leidvoller Erfahrung wusste.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.